Serverseitiges Tracking
Aufgrund vieler Entwicklungen in den letzten Jahren und Monaten, die zu einer Verschlechterung der Datengrundlage im Online-Marketing geführt hat, gibt es eine neue Möglichkeit, mehr Daten zu erhalten. Diese wird als server-seitiges Tracking – im Gegenzug zum “normalen” client-seitigen Tracking bezeichnet.
Gründe für serverseitiges Tracking
- ITP
- Adblocker
- Datenkonktrolle
- Ladezeiten
ITP: Intelligent Tracking Prevention
- Apple und Firefox helfen Usern, weniger getrackt zu werden
- u.A. Cookies werden früher gelöscht
- Cookies nur noch 7 Tage gültig,
- Wenn die Landingpage utm-Parameter oder glid (eine ID, die Google Ads an Link hängt) drinsteckt, ist der Cookie nur 24h gespeichert.
- Matomo hier derzeit noch ausgeschlossen (Januar 2023)
Das führt dazu:
- Bei Google Ads werden quasi nur noch Kaufvorgänge getrackt, die nicht länger als 24h dauern.
- A/B Tests nicht mehr konsistent, da auf cookie beruhend. Ergo bekommt der gleiche User diverse Testvarianten angezeigt.
Lösung
- ITP Beschräenkungen nur, wenn Cookies clientseitig über Javascript gesetzt werden, denn die Browser blocken sie
Bei serverseitigem Tracking kann man die Cookies aber über einen Server setzen (nicht über den Browser), dann sind sie nicht betroffen.
Ob ein Cookie serverseitig ist, kann man in der Chrome Entwickler Console einsehen. Steht bei Cookies die Info “Http only” sind es Servercookies.
Risiko
ITP könnte auf Serverseitige Cookies ausgeweitet werden, dann besteht Problem erneut und der Einrichtungsaufwand war teilweise umsonst.
Adblocker
Bei Serverseitig ist das Tracking auf eigenem Server, statt auf Fremdservern. Die Adblocker blocken daher nichtmehr das Laden der Werbung. Könnte aber auch bald geblockt werden
Mehr Datenkontrolle
Man kann die Daten filtern, bevor man sie an die Marketingplattformen sendet.
Ladezeit besser
Alle Trackinganfragen werden in einer Anfrage vereint. Im Server Container erfolgt dann erst die Weiterleitung an die Plattformen.
Wo hostet man das Tracking?
Am besten auf einem eigenen Server in Deutschland. Dieser muss in der Lage sein, ein sogenanntes “Docker Image” zu installieren. Der clientseitige Tag Manager bleibt auf jeden Fall bestehen, wird dann aber auf den neuen eigenen Server (als Subdomain) geleitet.
Weitere ToDos
Das Einrichten ist nicht einfach und auch das Hosten sollte man nicht unterschätzen.
Es gibt sehr viele Sonderfälle, die einzeln gelöst werden muss, daher gibt es keine 1-Click Installation bisher.
Tracking ist ein Katz-und-Maus-Spiel, serverseitiges Tracking ist nur DERZEIT ein Vorteil